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Kloster Moni Gonias
Das Kloster Moni Gonias auf der griechischen Insel Kreta
Das im 17. Jahrhundert erbaute orthodoxe Kloster Moni Gonias (griechisch Μονή Γωνιάς) auf der griechischen Insel Kreta bei Kolymbari lockt mit offenen Türen für alle Urlauber.
Wirkt es außen schmucklos und langweilig, gibt es innen doch Einiges zu sehen – vor allem die Ikonensammlung lockt.
Warum lohnt sich der Besuch des Klosters, was sind die geschichtlichen Hintergründe und worauf sollte geachtet werden?

Moni Gonias – ein Kloster mit besonderer Bedeutung
Der Weg in ein Kloster bedeutet die Abkehr vom weltlichen, hin zum geistigen Dasein. Das Kloster Moni Gonias auf Kreta bildet hier eine Ausnahme: Als Anlaufstelle für Touristen bietet es zahlreiche historische Ausstellungsstücke, welche bis in das erste Jahrtausend unserer Zeitgeschichte reichen und somit durch und durch weltlich verknüpft sind.
Auch Einheimische pilgern immer wieder in das orthodoxe Kloster, da auch soziale, politische und Umweltprojekte auf dem Areal bei Kolymbari stattfinden. Außerdem gelten das Gebäude und seine Vergangenheit als Symbol für den Wiederstand von Fremdherrschaft. Nicht umsonst zählt das orthodoxe Objekt zu den meistbesuchten Klosteranlagen der Insel Kreta.
Die angeschlossene Orthodoxe Akademie von Kreta (OAK) – oder auch Orthodox Academy of Crete (OAC) – wurde mit den Mitteln der EU sowie der Kirche erbaut und 1965 gegründet. Keineswegs stehen hier nur geistliche Angelegenheiten im Vordergrund, das Klosterumfeld bietet weitreichende Weiterbildungsmöglichkeiten aus den verschiedensten Bereichen.
- Öffnungszeiten: das Gonia Odigitria Monastery hat in der Regel vormittags und nachmittags geöffnet – in den Sommermonaten bis abends. Die genauen Öffnungszeiten findest du am besten telefonisch heraus. Telefonnummer: +30 2824 022281
- Kuriosität: auf einem Fresko weilen heidnische Monarchen im christlichen Paradies.
- Wichtigster Feiertag: der 15. August (Mariä Himmelfahrt) ist der Mutter Jesu gewidmet, ihr ist das Kloster Moni Gonias geweiht; siehe auch griechische Feiertage.

Die Geschichte zeigt in das 9. Jahrhundert
Die ersten Spuren des Gonia Klosters befinden sich außerhalb der schlichten Außenmauern: im 9. Jahrhundert wurde durch Eremiten an der Spitze der Halbinsel Rodopou ein Vorläufer der heutigen Anlage aufgebaut – das kleine Kloster Agios Georgios. Man vermutet, dass Überfälle durch Seeräuber und Piraten, welche das Kloster vom Meer aus klar erkennen konnten, dafür verantwortlich waren dieses zu verlegen. Die Ruinen der alten Klosteranlage von Agios Georgios sind noch heute an der Spitze der Halbinsel Rodopou zu besichtigen.
Das orthodoxe Kloster Moni Gonias, so wie es heute besichtigt werden kann, wurde im 17. Jahrhundert bei Kolymbari erbaut und fand seine Bedeutung auch außerhalb des orthodoxen Christentums. In Zeiten der Belagerung durch die Türken und später durch die Besatzung der Nazis war es Zentrum des Widerstandes der Griechen. Die Bewahrung von Artefakten gilt dabei durch alle Jahrtausende als wichtigste Aufgabe des Klosters für die christlich-orthodoxe Religion. Eine umfangreiche Ikonensammlung lockt nicht nur ausländische Besucher an.
Verschiedene Quellen berichten, dass das Kloster Gonias fünfmal von den Türken angegriffen, geplündert und zerstört wurde. 1897 war es dann auch eines der ersten Klöster, welches durch die griechische Armee im Freiheitskampf befreit wurde. Während des Zweiten Weltkrieges, als Basis des Wiederstandes geltend, wurde Moni Gonias 1941 durch die Deutschen eingenommen. Der damalige Abt erklärte sich dazu, die Gebeine gefallender deutsche Soldaten aufzubewahren. Diese wurden 1974 auf dem Soldatenfriedhof Maleme beigesetzt.
Mönche, Ikonen und mehr
Beim Besuch des Klosters lässt man vorbei an dem alten Brunnen von 1708 und der ehemaligen Klosterkirche die beileibe kargen Mauern hinter sich und betritt den liebevoll gestalteten Innenhof der Anlage. Der Weg durch das Kloster führt zunächst durch den gepflasterten Hof mit seinen Weinstöcken entlang zu einen angenehmen Duft von Weihrauch, der aus der kleinen Kirche mit byzantinischer Kuppel strömt, vorbei an den Tagesräumen der Mönche, von denen der ein oder andere gelegentlich auch zu einem kleinen Gespräch bereit ist. Das Auftreten sollte entsprechend anständig und höflich sein.
Zwischen Ikonen (deutsch beschriftet), also Abbildungen von Heiligen und Szenarien aus der christlichen Geschichte, finden sich im Kloster selbst alte Schriften und typische Gewänder der Mönche. Viele Besucher empfinden es als besonders prägend und wertvoll, das Kloster um kurz von 18 Uhr zu besuchen, um die Vesper der Mönche mitzuerleben (Achtung: im Winter ist das Moni Gonias nur bis 17:30 Uhr geöffnet). Die Sammlung der Ikonen ist eindrucksvoll; so finden Besucher im weihraucherfülltem inneren der Klosteranlage prächtige Kunstwerke, wie die Altarwand aus dem 17. Jahrhundert, vor.
Orthodoxe Akademie Kreta – soziales und politisches Engagement
Hinter dem Kloster Moni Gonias bei Kolymvari befindet sich die Orthodoxe Akademie Kreta (Orthodox Academy of Crete), welche Aufgaben der Ausbildung von Mönchen und auch der Bürger auf der Insel sowie von ganz Griechenland wahrnimmt. Die Gebäude werden zudem für Tagungen und Veranstaltungen rund um politische und soziale Projekte genutzt. Eine besondere Aufgabe erfährt die Akademie aufgrund der Bedeutung der Insel für das Fortbestehen der Meeresschildkröten, welche im steinigen Strand eine der letzten Möglichkeiten der Eiablage finden.
1965 wurde die Kretische Akademie durch Mittel der Kirche wie auch der EU gegründet und versucht seitdem in einen Dialog mit der Welt zu treten. Neben Ökologie, Landwirtschaft und Denkmalpflege stehen vielfältige Themen rund um bedeutende weltliche Projekte im Vordergrund der orthodox-christlichen Initiative.
Worauf muss beim Besuch geachtet werden?
Ein geringer Eintritt sorgt dafür, dass die historisch bedeutenden Ausstellungsstücke gepflegt und auch das Engagement des Klosters aufrechterhalten werden kann. Der Eintritt wird nur in langen Hosen gewährt. Beim Besuch sollte zudem ein angemessenes, respektvolles Verhalten gezeigt werden. Prospekte, welche kostenfrei am Eingang zur Verfügung stehen, sollten mit einem kleinen Entgelt honoriert werden.