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Ochi-Tag
Ein Land sagt Nein.
Der griechische Ochi-Tag oder Tag des Neins wird am 28. Oktober in ganz Griechenland gefeiert. Der Jahrestag erinnert an die Ablehnung des Ultimatums Mussolinis durch den damaligen griechischen Präsidenten Metaxas am 28. Oktober 1940. Seit 1942 feiern Griechen diesen Tag alljährlich und nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde er zum offiziellen Feiertag.
Siehe auch: Griechische Feiertage

Ochi-Tag im Überblick: Feierlichkeiten und Bräuche
Seitdem der Tag des Neins mit Ende des zweiten Weltkrieges zum offiziellen griechischen Feiertag ernannt wurde, wird er alljährlich mit studentischen Umzügen und Militärparaden begangen. Hiermit soll dem griechischen Widerstand die Ehre erwiesen werden.
Ebenso werden die öffentlichen Gebäude Griechenlands mit Nationalflaggen versehen und in Gedenken an die Kriegsopfer Kränze abgelegt. Nicht nur in Griechenland selbst sondern auch außerhalb des Landes wird der Ochi-Tag alljährlich durch griechische Gemeinschaften mit Umzügen und Gottesdiensten gefeiert.
Feiern in Städten und Gemeinden
Die Feierlichkeiten des Nationalfeiertags nehmen in allen griechischen Städten und Gemeinden einen großen Stellenwert ein. Das Fest ist für die griechische Bevölkerung von großer Wichtigkeit. So finden in den meisten Gemeinden Volkstänze und militärische Paraden statt, während die griechisch-orthodoxe Kirche auch in kleineren Städten am Ochi-Tag Gottesdienste hält. In griechischen Küstenstädten werden Feierlichkeiten auch auf dem Wasser abgehalten.
Auch griechische Schulkinder werden in die Feierlichkeiten des Ochi-Tages miteingebunden. Hierbei ist es den besten Schülern erlaubt, auf Paraden Flaggen zu tragen. Dies geschieht in traditionell blau-weißer Kleidung, welche die Nationalfarben Griechenlands repräsentiert.
Zahlreiche Griechen versammeln sich an diesem Tag auf den Straßen, um die Feierlichkeiten und Paraden zu erleben. Im Anschluss lassen viele den Tag gerne in Cafés oder im Kreis der Familie ausklingen.
Historische Hintergründe zum „Nein“
Jedes Jahr erinnert der Epétios tou Ochi (Επέτειος του «Όχι») oder kurz Ochi Tag an den Widerstand der Griechen gegen das italienische Ultimatum im zweiten Weltkrieg.
Das ausschlaggebende Ultimatum des damaligen italienischen Diktators Benito Mussolinis wurde dem griechischen Präsidenten General Ioannis Metaxas am 28. Oktober 1940 etwa um 3 Uhr am Morgen durch einen italienischen Botschafter, Emanuele Grazzi, überreicht. Im Ultimatum wurde gefordert, Griechenland solle die Besetzung seines Landes durch die Bündnispartner des deutschen Reichs erlauben. Im Falle einer Ablehnung würde ab 6 Uhr der Krieg gegen Griechenland beginnen. Metaxas‘ Antwort auf dieses Ultimatum lautete übersetzt: „Nun, dann ist Krieg“. Im Weiteren Dialog entgegnete Emanuele Grazzi: „Nicht notwendigerweise, Exzellenz“, worauf Metaxas antwortete: „Doch, es ist notwendig“. Dieser Dialog wurde in den Erinnerungen des italienischen Botschafters niedergeschrieben und wird heute im Rückblick gerne auf das namensgebende „Nein“ (griechisch όχι, sprich ochi) reduziert.
Die griechische Bevölkerung stellte sich hinter ihren Präsidenten und ging unter dem Ausruf „Ochi“! am 28. Oktober 1940 landesweit auf die Straßen. Die Ablehnung des Ultimatums hatte den Ausbruch des Griechisch-italienischen Krieges zur Folge, der mit der deutschen Eroberung Griechenlands im April und der Eroberung Kretas im Mai 1941 sein Ende fand. Neben dem griechischen Unabhängigkeitstag, mit dem am 25. März der griechische Freiheitskampf gegen das Osmanische Reich gefeiert wird, stellt der Ochi-Tag den wichtigsten Nationalfeiertag Griechenlands dar.